Zahlen und Ergebnisse zum Kontrollsystem

GQ-Bayern

Alle Teilnehmer am Programm “Geprüfte Qualität-Bayern”, also Landwirte/Gärtner, sowie Hersteller, Abpacker und Händler von Lebensmitteln werden in regelmäßigen Abständen hinsichtlich der Einhaltung der Programmvorgaben kontrolliert. Wie die Ergebnisse dieser externen Kontrollen ausgefallen sind, können Sie hier nachlesen.

Seit dem Programmstart im Jahre 2002 bis Ende 2023 wurden über 160.000 Erst- und Folgekontrollen auf Erzeugerbetrieben durchgeführt, bei Unternehmen der Be- und Verarbeitung (z.B. Abpackbetriebe, Mühlen, Handel, Direktvermarkter) waren es über 5.900 Kontrollen. Neben diesen vor Ort Kontrollen auf den Betrieben (i.d.R.) erfolgte auch eine Untersuchung von Lebensmitteln auf, je nach Produktbereich, festgelegten Parametern. Dies beläuft sich auf mittlerweile 26.000 untersuchte Proben bei Lebensmitteln und gut 117.300 untersuchte Proben bei Futtermitteln.

Kontrollzahlen auf Erzeugerstufe

Seit Beginn des Programms bis Ende 2023 wurden auf rund 37.000 Erzeugerbetrieben gut 160.000 externe Kontrollen zur Zertifizierung nach den Kriterien vom Geprüfte Qualität – Bayern von unabhängigen Zertifizierungsstellen durchgeführt.

Die meisten Kontrollen erfolgten im Produktbereich „Rinder und Rindfleisch“, mit bisher über 30.000 für Erstzertifizierungen kontrollierten Erzeugerbetrieben. Bei rund 28.600 landwirtschaftlichen Betrieben (95 %) verliefen diese Erstkontrollen ohne systemrelevante Beanstandungen, so dass diese Betriebe als GQ-Bayern Lieferanten zertifiziert werden konnten. 1.710 Betriebe (6 %) bestanden die externen Kontrollen nicht und wurden zeitweilig aus dem Programm ausgeschlossen oder schieden auf eigene Initiative aus.
Im Rahmen der Folgezertifizierungen wurden inzwischen knapp 97.500 rinderhaltende Betriebe überprüft, davon rund 95.600 (98 %) ohne systembedingte Beanstandungen. In den Folgezertifizierungen wurden 1.981 Betriebe teilweise vorübergehend nicht mehr zugelassen. Aufgrund der zusätzlichen 5650 Stichprobenkontrollen erfolgte ein zeitweiliger Programmausschluss von weiteren 133 Betrieben, die z.T. nach Behebung der Mängel wieder zu gelassen werden konnten.
Die Hauptbeanstandungsgründe, die zu Nachbesserungen bzw. Programmausschlüssen führten, waren das Fehlen obligatorischer Dokumente, die Ausbringung von Klärschlamm, die mangelhafte Kennzeichnung der Tiere oder Verstöße gegen geltende Tierschutzvorschriften.

Für den Produktbereich „Schweine und Schweinefleisch“ wurden bisher 3.118 Erstzertifizierungen ohne Beanstandung durchgeführt. 45 Betriebe (1,5 %) bestanden die Erstkontrolle nicht und wurden nicht in das Programm aufgenommen. Von den insgesamt 439 Stichprobenkontrollen bestanden 12 Betriebe das Audit nicht und mussten teilweise aus dem Programm ausgeschlossen werden.

Seit der Einführung der Produktbereiche „Masthähnchen“ und „Puten“ fanden bisher rund 275 Erst- und 1.770 Folgezertifizierungen statt. 11 Betriebe bestanden die externen Kontrollen nicht und konnten somit nicht zertifiziert werden.

In den Produktbereichen „Lämmer und Lammfleisch“ sowie „Gehegewild und Fleisch aus Gehegewild“ wurden 29 Erstzertifizierungen sowie 19 Folgezertifizierungen durchgeführt.

Für den Produktbereich „Eier“ wurden bisher 148 Kontrollen zur Erstzertifizierung (davon 138 mit und 10 ohne Erfolg), 266 erfolgreiche Kontrollen im Rahmen von Folgezertifizierungen sowie 1.498 Stichproben bzw. Produktanalysen durchgeführt.

Im Produktbereich „Milch und Milcherzeugnisse“ wurden rund 626 Erst- und rund 1.391 Folgezertifizierungen erfolgreich absolviert, plus 82 Stichprobenkontrollen.

Im Produktbereich „Honig“ erfolgten bisher 11 Erst- und 20 Folgezertifizierungen.

Im Rahmen von Erstzertifizierungen auf Erzeugerstufe erfolgten in den pflanzlichen Produktbereichen „Getreide“, „Speisekartoffeln“, „Gemüse einschließlich Salate“, „Rapsspeiseöl“, „Obst“, „Senfkörner“, „Saft“ und „Christbäume“ insgesamt 2.619 Kontrollen. Aufgrund mangelhafter Kontrollergebnisse konnten 11 Betriebe (0,4 %) nicht für die Programmteilnahme zugelassen werden.
In den Folgezertifizierungen wurden bislang über 9.678 Kontrollen im pflanzlichen Bereich durchgeführt. Dabei mussten 62 Betriebe zumindest zeitweilig, bis zur Behebung der Mängel, aus dem Programm ausgeschlossen werden.

Die Summe der erfolgreich abgeschlossenen Zertifizierungen auf Erzeugerebene beläuft sich auf 156.700 von insgesamt rd. 160.000 Erst- und Folgekontrollen.

Im Berichtszeitraum mussten, aufgrund schlechter Kontrollergebnisse, rund 4.030 Erzeugerbetrieben (2,6 %) die Zulassung zu GQ-Bayern verweigert bzw. ein Programmausschluss ausgesprochen werden. Als weitere Maßnahmen wurden kostenpflichtige Nachkontrollen durchgeführt, Auditintervalle verkürzt und zusätzlich angeforderte Dokumentationen überprüft. Gegebenenfalls wurden zusätzliche Stichprobenkontrollen realisiert.

Kontrollzahlen bei Zeichennutzern

Während der bisherigen Programmlaufzeit bis Ende 2023 wurden insgesamt 862 Zeichennutzer, d.h. Unternehmen der Be- und Verarbeitung (z.B. Schlacht- und Zerlegebetriebe, Abpackbetriebe, Mühlen, Handel, Direktvermarkter etc.) für Erstzertifizierungen kontrolliert. Davon haben 46 Betriebe das Audit nicht bestanden (5,6%).

Im Rahmen der Folgezertifizierungen erfolgten bislang über 4.989 Kontrollen bei diesen Unternehmen. 149 Betriebe haben das Audit nicht bestanden (3,0%). Weitere 90 Stichprobenaudits kamen hinzu.

Neben monetären Vertragsstrafen wurden einige Zeichennutzer verpflichtet, Aktions- bzw. Korrekturpläne zur Beseitigung von Mängeln zu erstellen und entsprechend festgelegte Maßnahmen umzusetzen.

Kontrollzahlen der LfL im Rahmen der Systemkontrolle

Seit dem Jahr 2005 führt die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte (IEM) die staatliche Systemaufsicht bei Geprüfte Qualität – Bayern im Auftrag des Zeichenträgers (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus) durch.

Die Herkunft von GQ-Produkten wird z.B. durch stufenübergreifende Mengenplausibilisierungen überprüft. In Einzelfällen werden zur Überprüfung der bayerischen Herkunft von der LfL Isotopenanalysen durch spezialisierte Labore beauftragt. Seit 2011 wurden 67 solcher Isotopenanalysen veranlasst.

Außerdem werden im Rahmen der Systemkontrolle regelmäßig Auditoren bei den Betriebskontrollen begleitet. Die Erkenntnisse aus den Auditbegleitungen erlauben die Beurteilung der Arbeit der Zertifizierungsstellen sowie ihrer Zertifizierungsergebnisse.

Bis Ende 2023 wurden Auditoren bei 271 Audits – davon 205 bei Erzeugerbetrieben und 66 bei Zeichennutzern – begleitet.

Analog zur Verteilung der Teilnehmerzahlen fanden 168 der 271 Auditbegleitungen im nachgefragtesten Produktbereich „Rinder und Rindfleisch“ statt. Zehn wurden im Produktbereich „Schweine und Schweinefleisch“, zwölf im Bereich „Milch und Milcherzeugnisse“ und vier bei „Eier“ durchgeführt. In den Produktbereichen „Gemüse einschließlich Salate“ und „Feinsaure Delikatessen“ erfolgten 29 Auditbegleitungen, bei „Obst“ zwei. Außerdem wurden 15 Kontrollen bei „Speisekartoffeln“, eine bei „Bier“, sieben im Produktbereich „Getreide“ und acht im Produktbereich „Mehl und Mühlenzeugnisse“, 13 bei „Brot und Kleingebäck“ sowie 10 Audits im Handel begleitet.

Das IEM führt neben den regelmäßigen Auditbegleitungen bei teilnehmenden Erzeugerbetrieben oder zeichennutzenden Unternehmen auch selbst unangekündigte Kontrollen durch. Diese Kontrollen konzentrieren sich auf spezielle Fragestellungen, wie z.B. die Gewährleistung der bayerischen Herkunft oder die Überprüfung der Rückverfolgbarkeit von Produktchargen.
Zur Überprüfung der Verfahrensabläufe im Gesamtsystem und für Plausibilitätskontrollen sichtete die Systemkontrolle zahlreiche Dokumente und Unterlagen aller wichtigen Zeichennutzer.

Zudem erfolgten in den letzten Jahren kontinuierlich Zeichennutzungskontrollen im Lebensmitteleinzelhandel auf korrekte Kennzeichnung der Ware und der Auslobung mit dem GQ-Bayern-Logo. Im jährlichen Rhythmus erfolgen ganztägige Systemprüfungen der aktiven Lizenznehmer des GQ-Programms mit all ihren angeschlossenen Zertifizierungsstellen.

Lebensmitteluntersuchungen

Die nach Geprüfte Qualität – Bayern hergestellten und ausgelobten Lebensmittel werden nach einem Risikoplan in anerkannten und akkreditierten Laboratorien auf ihre Unbedenklichkeit untersucht. Abhängig vom Produktbereich werden die Lebensmittel auf unterschiedliche Rückstände bzw. Kontaminanten überprüft.

Für Rindfleisch werden beispielsweise Untersuchungen auf Arzneimittel- bzw. Antibiotika-Rückstände, Leistungsförderer, Hormone, PCBs, Dioxine, Schwermetalle etc. durchgeführt. Bisher wurden insgesamt 11.470 Rindfleisch-Gewebeanalysen veranlasst, davon 748 im Jahre 2023.

Die Erzeugnisse der pflanzlichen Produktbereiche werden stichprobenhaft im Rahmen von Rückstands-Monitoring-Programmen (u.a. des Landeskuratoriums für Pflanzliche Erzeugung in Bayern e. V.) auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Im Produktbereich „Getreide“ erfolgen zusätzlich Analysen zur Kontrolle der Einhaltung der Schwellenwerte von Schwermetallen und Mykotoxinen.

Im Produktbereich „Eier“ liegt der Fokus auf der Analyse pathogener Salmonellen. Daneben umfasst das Untersuchungsspektrum hier Arzneimittelrückstände und Parameter zur Kontrolle der Frische des Eies, wie Luftkammerhöhe und Beschaffenheit des Eiklars.

In den Jahren 2006 bis 2023 wurden bisher 12.546 Untersuchungen auf Salmonellenbefall, Arzneimittelrückstände, Dioxine sowie Eiqualität veranlasst. Davon bezogen sich 389 Untersuchungen auf die Frische der Eier (Eiklarheit, Luftkammerhöhe). Im Jahr 2023 betrug die Gesamtzahl der Untersuchungen 1410 davon entfielen 515 auf Salmonellenuntersuchungen und 499 auf Arzneimittelrückstände sowie 274 auf Eiqualität und 7 auf Dioxine.

Im Berichtsjahr gab es keine Beanstandungen.

In den Analysen der GQ-Bayern-Produkte konnten bisher keine bemerkenswerten Mengen an gefährlichen Stoffen und Substanzen festgestellt werden. Wurden bei den untersuchten Lebensmitteln die zugelassenen Höchstwerte überschritten, durften die Lebensmittel nicht in den Verkehr gebracht werden. Die regelmäßigen Kontrollen gewährleisten, dass die teilnehmenden Betriebe die strengen Programmvorgaben einhalten und tragen somit zusätzlich zu einer sicheren Produktion von Lebensmitteln bei.

Herkunftsuntersuchungen

Die Herkunft und die stufenübergreifende Rückverfolgbarkeit müssen alle Beteiligten durch entsprechend eigenverantwortlicher Dokumentationen, Kennzeichnungen und Etikettierungen nachweisen. Dies wird in den regelmäßigen Betriebsaudits überprüft. Die Systemkontrolle überprüft die Herkunft von GQ-Produkten stichprobenhaft durch stufenübergreifende Mengenplausibilisierungen. Für tierische Produkte kann zusätzlich auf die umfangreichen staatlichen Etikettierungs- und Rückverfolgbarkeitsvorschriften zurückgegriffen werden. Für pflanzliche Produkte werden neben Mengenplausibilisierungen in Stichproben und in Verdachtsfällen Isotopenanalysen durchgeführt. Hierfür werden von spezialisierten Laboren die Produkte auf die Gehalte an Isotopen von Sauerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel untersucht. Anhand der spezifischen Isotopenstruktur können Lebensmittels bestimmten Regionen zugeordnet werden. Bisher wurden insgesamt 67 Isotopenanalysen durchgeführt. Falsche Herkunftsangaben können u.a. dadurch nachgewiesen werden.

Futtermitteluntersuchungen

Im Zuge der Kontrollen am landwirtschaftlichen Betrieb werden Futtermittelproben entnommen und in akkreditierten Laboren gemäß einem Analyseplan auf unerwünschte Rückstände untersucht. Allein in den Jahren 2004 bis Ende 2023 wurden im Rahmen von GQ-Bayern 117.300 Futtermittelanalysen auf einzelne unerwünschte und verbotene Substanzen durchgeführt.

Tabelle 1: Analyseparameter und Gesamtanzahl der Futtermitteluntersuchungen.

2022 2023 2004 – 2023
Antibiotika 479 460 34.713
Dioxin 57 59 6.300
Mykotoxin Aflatoxin B1 187 187 8.731
Mykotoxin DON 183 187 2.684
Mykotoxin ZEA 187 188 2.637
PCB 102 116 13.731
Salmonellen 394 413 14.112
Schwermetalle 100 106 9.761
Tierische Bestandteile 227 215 22.151
PSM- Rückstände 25 65 679
Sonstige 457 592 1.049
Summe 2.398 2.588 117.312